in-Tanz
Der Wiener Walzer gehört zu den unbeliebtesten Tänzen. Die Gründe sind vielfältig:
Vielen Damen wird dabei oft schwindelig.
Die Herren haben zu Beginn Probleme mit der Koordination.
Die Anzahl der offiziell erlaubten Figuren ist beschränkt, was zu ziemlich langweiligen Folgen für das Tanzpaar und die Zuschauer führt.
Deshalb wird er meist selten getanzt.
Er flog in England in Blackpool sogar aus dem Wettkampf-Repertoire der fünf Standard-Tänze.
Alle Probleme lassen sich jedoch mittels Technik und dem Einfügen weiterer schwindelfreier
Figuren beheben.
Da es sich um einen Standard-Tanz handelt, finden Sie das meiste Grundlegende bereits beim Langsamen Walzer beschrieben.
Es gelten die beim Langsamen Walzer aufgeführten Details.
Hier finden Sie die technischen Hinweise, die speziell für den Wiener Walzer zu beachten sind.
Grundlegende Techniken, die viele Figuren betreffen, werden in diesem Kapitel Technik beschrieben.
Spezielle Hinweise zu den Einzelfiguren finden Sie in den dort auffindbaren jeweiligen Einzelseiten Technik
.
Es findet sich im Wiener Walzer hauptsächlich die geschlossene Gegenüberstellung.
In der geschlossenen Gegenüberstellung gilt folgendes:
Beide Tanzpartner stehen aufrecht mit geringem Abstand gegenüber und sind zueinander leicht nach links versetzt.
Die Füße werden vierspurig platziert, d.h. leicht nach links vom Tanzpartner versetzt.
Beide schauen jeweils über die linke Schulter des Partners aneinander vorbei.
Der Herr hält seine rechte Hand mit geschlossenen Fingern an das linke Schulterblatt der Dame oder etwas unter das linke Schulterblatt.
Die Dame legt ihre linke Hand ohne Gewicht auf den rechten Oberarm des Herrn.
Der Herr hält mit seiner linken Hand die rechte der Dame auf etwa Gesichtshöhe (Augenhöhe der Dame) nach außen / vom Körper entfernt.
Da es sich um einen Standardtanz handelt, werden die Ellenbogen etwas höher gehalten.
Die Füße stehen parallel und sind locker geschlossen.
Man tanzt vierspurig: die Füße sind leicht versetzt.
Der jeweils rechte Fuß zeigt zwischen die Füße des Tanzpartners.
Man hält jedoch einige Zentimeter Abstand zu den Füßen des Partners.
Das jeweilige Standbein ist belastet, wobei das Knie nur locker gestreckt - nicht durchgedrückt - ist.
Das Schreitbein wird unbelastet an das Standbein herangeschlossen.
Die Beine müssen immer flexibel und bewegungsbereit sein.
Beim Wiener Walzer ist, wie bei allen Standard-Tänzen, eine äußerst aufrechte Haltung des Herrn hilfreich.
Dazu muss der Herr sein Brustbein - wie beim Schluckauf - um ca. 2 cm anheben.
Deshalb sagen manche Tanzlehrer auch, man solle vor dem Tanzen einmal hicksen
.
Man soll beim Wiener Walzer aufrecht stehen, den Kopf hoch nehmen und leicht zur Seite nach links drehen, aber nicht neigen!
Bei korrekter Haltung sollte zumindest beim Herrn eine Linie vom Ohr durch die Schulter, die Hüfte, das Knie in den Ballen des Standbeines zeigen.
Das Körpergewicht ruht zwar auf der gesamten Fußfläche, ist aber leicht nach vorne - hin zum Ballen verlagert.
Der Herr hält seine linke Hand (Führungshand) in Augenhöhe der Dame.
Die rechte Hand des Herrn (Präsentationshand) liegt etwas unter dem linken Schulterblatt der Dame. Oder, bei der 4-Punkt-Führung, noch etwas höher.
Die rechte Hand des Herrn wird direkt vor der rechten Achselhöhle des Herrn fest eingestellt.
Die Führungslinie rechte Hand zur linken Hand soll immer beibehalten bleiben!
Man spricht bei den Armen auch von einem angespannten Gummiband
: Der Herr soll die Dame so führen, als ob man ein Gummi- / Stretch-Band zwischen beiden Händen hält.
Der Herr nimmt hierzu seine Arme vor den Körper und legt die Unterarme übereinander.
Dann schwenkt er seine beiden Arme gleichmäßig nach außen, dreht die Hände noch um 90 Grad nach außen.
Den linken Arm hebt man im Winkel etwas an und den rechten senkt man etwas ab und lässt dann alles in dieser Position.
Die Körperhaltung ist so, als ob man als Marionette an Fäden hinge.
Beim sogenannten 5-Punkt-Rahmen nimmt man den Kopf hoch, Schultern herunter, und hebt die Ellbogen hoch.
Für alle Standard-Tänze gilt: Man muss den Kopf senkrecht halten und die Schulter entspannt herunterhängen lassen.
Der Abstand der Tanzpartner ist im Wiener Walzer, wie bei allen Standard-Tänzen, gering.
Man spricht auch von einer engen Tuchfühlung der Körper.
Fortgeschrittene Tanzpaare halten Kontakt im Bereich der Leber. Dort ist bei Profis immer der Schweißfleck.
Der Herr hält seine Oberarme in Verlängerung seiner Schultern gerade zur Seite.
Die Ellenbogen dürfen nie nach hinten, in den Rücken, rutschen.
Die Dame hält ihre Arme in einer so genannten Vorwärts-Aufwärts-Haltung
. Sie steht etwas nach links hinten geneigt und streckt ihre Arme wie beim Starten eines Flugzeuges leicht schräg nach vorne oben, dem Herrn entgegen.
Die Schulterlinien beider Tanzpartner verlaufen im Stand und bei den meisten Figuren und Bewegungen parallel.
Der Herr atmet tief ein, zieht das Brustbein etwas hoch und erhält so einen gewissen Abstand oben von der Dame. Dadurch liegt das Schulterblatt der Dame in seiner Handwölbung.
Während er seine linke Hand und den Arm festhält und dadurch etwas Druck in ihren rechten Arm gibt, drückt sie mit ihrem linken Arm seine rechte Schulter etwas auf Distanz.
Wie in einem Fensterrahmen hat die Dame etwas Spiel (ca. 1 cm nach hinten und zur Seite, findet dann jedoch einen festen Widerstand im Rahmen des Herrn.
Der rechte Arm des Herrn sollte ein leichtes Gefälle im Unterarmbereich aufweisen, das sich in die Hand fortsetzt. Die rechte Hand des Herrn sollte zwar den Unterarm gerade verlängern, darf jedoch leicht zum Schulterblatt der Dame angewinkelt werden.
Der linke Arm des Herrn sollte relativ weit draußen sein und auch der rechte nicht zu eng am Körper liegen, da man mit ausgestreckten Armen die Dame besser / leichter in der Drehung führen kann.
Allerdings darf hierbei der rechte Arm der Dame nicht ganz durchgestreckt werden. Die Dame muss noch einen Winkel im Ellenbogen bilden können.
Bei Kollisionskurs mit Paaren oder der Wand sollte man die Führungs-Hände herunternehmen, wobei die Ellenbogen herunter gehen und die linke Hand dabei seitlich zur Schulter geführt wird. Dabei rutscht sie automatisch etwas herunter.
Manche Tanzpaare senken sie auch halbkreisförmig ganz nach unten an die Hüften ab.
Beide schauen nach links über die jeweils rechte Schulter des Partners.
Die Start-Position hängt von der folgenden Figur ab.
Der Herr steht für die Rechtsdrehung mit seiner Front immer 45 Grad schräg zur Mitte – d.h. 45-Grad schräg nach innen zur Saalmitte in Tanzrichtung.
Der Herr steht für die Linksdrehung mit seiner Front immer 45 Grad schräg zur Wand – d.h. 45-Grad schräg zur Wand in Tanzrichtung.
Viele Tanzschulen lassen jedoch die Tanzschüler zu Beginn eher rechtwinklig auf eine Wand ausgerichtet starten.
Da man anfangs auch eher auf der Stelle tanzt, ist dies unproblematisch. So kann der Tanzlehrer die Gleichmäßigkeit der Bewegung der Gruppe leichter beobachten.
De facto starten viele Tanzpaare und Tanzschulen jedoch auch 180-Grad-Rechts-Drehungen in einem Winkel von 45 Grad schräg zur Wand.
D.h. die erste Rechts-Drehung wird so auf die Hälfte (nur 90 Grad) reduziert.
Da es sich beim Wiener Walzer um einen Standardtanz handelt, dreht man immer zwischen den Schritten.
D.h. man dreht in eine Richtung und setzt dann den Fuß auf den Boden.
Im Gegensatz etwa zum Langsamen Walzer wechselt hier alle drei Schritte die Art der Bewegung:
Im Außenkreis (3 Taktschläge) bewegt man sich auf der Tanzlinie in Tanzrichtung weit nach vorne - am Tanzpartner vorbei. Dabei bewegt sich das eigene Rückgrat auf der Tanzlinie gerade nach vorne.
Im Innenkreis geht man hingegen dem Tanzpartner aus dem Weg, damit er / sie nun an einem vorbeitanzen kann.
Das Vorbeitanzen im Außenkreis wird dadurch dynamisch unterstützt, indem der eigene Kopf eine ziehende
Funktion am Partner vorbei - in der Tanzrichtung - übernimmt. Das Gewicht des Kopfes ist derart groß, dass bereits seine minimale Vorwärtsbewegung den gesamten Körper beschleunigen.
Deshalb zählen viel Tanzlehrer / fortgeschrittene Paare auch 1,2,3 - 4,5,6.
Im Innenkreis muss man jeweils kleine Schritte tanzen.
Im Außenkreis müssen die Schritte um den Partner herum etwas größer ausfallen.
Vor allem bei der Linksdrehung müssen beide nach links schauen, die Dame etwas weiter als der Herr.
Man sollte immer mit einer gleichbleibenden Winkelgeschwindigkeit drehen und nicht z.B. nach jedem 3. Schritt eine ruckartige Pause einlegen.
Deshalb sollten fortgeschrittene Tanzpaare auch keine Pendelschritte zum Richtungswechsel benutzen, sondern Übergangsschritte tanzen. Das wirkt harmonischer und man behält den Rhythmus beim Richtungswechsel bei.
Bei den Einzelfiguren wird erklärt, wie im Detail jedoch die Füße der Tanzpartner unterschiedlich gesetzt werden, während die Oberkörper harmonisch drehen.
Zu Drehungen siehe auch: Drehtechnik Links- und Rechtsdrehung.
Trotz der gleichmäßigen Drehbewegung muss man natürlich irgendwie den Schwung aufnehmen und dann auch ausgleiten lassen.
Zum 1. Schritt nimmt man den Schwung auf. Manche Tanzlehrer nennen ihn deshalb Schwungholer
oder Schwunggeber
. Dies sollte jedoch weich geschehen. Man benötigt hierzu kaum Kraft.
Dazu senkt man sich etwas ab.
Im 2. Schritt lässt man den aufgebauten Schwung zur Seite ausgleiten und wandelt ihn in Raumgewinn (Distanz) um.
Dabei steigt man auf den Ballen hoch.
Mit dem 3. Schritt leitet man den Schwung durch das präzise Schließen der Füße in die neue Richtung. Dabei senkt man sich bereits wieder auf die flachen Füße ab.
Zum 4. Schritt (= 1. Schritt) erneuert man den Schwung wieder leicht. Aber man benötigt hierzu noch weniger Energie als beim 1. Schritt.
Dies ergibt die unaufhörliche Rotationsbewegung im Wiener Walzer.
Beim Drehen nach rechts kann man, wenn man selbst im Innenkreis tanzt, die linke Seite (gemeint ist der Oberkörper) jeweils etwas nach links biegen, um dem Partner den Außenkreis zu erleichtern.
Aber beide Seiten der Person bleiben immer gleich lang, besonders die eine!
D.h. man knickt nicht links (im Hüftbereich) ein, sondern dehnt / streckt etwas die rechte Seite.
Da dies gemeinsam getanzt wird, ergibt sich hieraus, dass man sich im Außenkreis leicht nach rechts neigt.
Die Neigung entsteht automatisch, da man sich mit Schwung in Kurven immer etwas neigen muss, damit man nicht aus der Kurve getragen wird.
Auch beim Wiener Walzer findet sich eine leicht wogende Bewegung.
Während man sich beim Langsamen Walzer 30-40 cm auf und ab bewegt, sind es beim Wiener Walzer jedoch 10 bis maximal 20 cm.
Ferner muss diese wogende Bewegung weich erfolgen. Es darf nicht auf 1 zu einem ruckartigen Senken mit Plumps-Effekt
kommen.
Die Frage nach dem Start wird je nach Schule und Tanzlehrer völlig unterschiedlich gehandhabt. - Er hängt auch von der 1. Figur ab.
Da die meisten Tanzpaare den Wiener Walzer mit einer Rechtsdrehung beginnen, findet man folgende Varianten am häufigsten:
Sofort durchstarten: D.h. der Herr schreitet mit seinem rechten Fuß auf Taktschlag 1 in die Rechtsdrehung nach vorne. - Die Dame setzt ihren linken Fuß nach hinten.
Man zählt sich in die Musik ein. Zahlreiche fortgeschrittene Paare zählen, sobald die Musik anfängt, 1,2,3,4,5,6,7.
Dann - auf 8 - bewegt sich der Herr in die falsche Richtung. Er dreht sich langsam etwas nach links hinten und holt Schwung.
Auf 9 setzt er seinen linken Fuß ein kleines Stück nach hinten und baut so Spannung in seinem Körper auf.
Die Dame setzt dabei ihren rechten Fuß etwas nach vorne.
Dann erst startet er mit größerem Schwung mit seinem rechten Fuß auf 1 (=10) nach vorne.
Als Begründung führen einige Lehrer an, dass der Herr als fortgeschrittener Tänzer alle Standard-Tänze mit dem linken Fuß beginnt.
Zahlreiche Paare pendeln am Anfang sich auch erst einige Takte auf der Stelle ein.
D.h. der Herr pendelt zuerst nach rechts auf seinen rechten Fuß und dann nach links.
Insgesamt muss es sich um eine gerade Anzahl an Pendelschritten handeln, damit man in die Rechtsdrehung starten kann.
Die meisten Tanzpaare interpretieren am Anfang den Rhythmus des Wiener Walzers falsch.
Viele versuchen Wiener Walzer absolut gleichmäßig zu tanzen, da sie denken, alle drei Taktschläge eines Taktes seien identisch lang.
Hinzu kommt oft der physikalische Fehler, einen großen ersten Schritt zu machen. Dies gilt sowohl für den Herrn als auch bei der Dame jeweils im Vorwärtsteil.
Verstärkt wird dies ganz am Anfang dadurch, dass beide oft den 1. Taktschlag zu spät hören und dann nur langsam umsetzen. Sie starten folglich zu spät mit dem ersten Schritt.
Diesen Fehler des zu weiten ersten Schrittes sieht man auch später oft noch, wenn das Paar versucht, gewaltsam Strecke zu machen
, d.h. sich mit weiten Schritten vorwärts zu bewegen. Auch dann wird der erste Schritt oft zu groß.
Durch diesen langen Schritt entsteht jedoch eine Zeitverzögerung, die an den Slow-Fox erinnert: langsam, schnell, schnell.
Daraus folgt zwangsläufig ein oft sichtbares Hudeln
auf den Folgeschritten 2 und 3 sowie 5 und 6, um die Musik wieder einzuholen
.
Nicht selten vergisst man dann aus Zeitnot
sogar das Schließen auf 3 und 6.
De facto ist die Wiener Walzer-Musik nicht gleichmäßig.
Die ersten beiden Taktschläge liegen eher enger beieinander und wirken kürzer. Manche Trainer neigen sogar dazu zu behaupten, es handele sich eher um einen Rhythmus schnell, schnell, langsam.
Auf jeden Fall sieht es schöner aus und ist auch entspannter zu tanzen, wenn man mehr Zeit zum weichen Schließen auf 3 und 6 verwendet.
Daraus folgt zumindest, dass man den ersten Schritt (1 und 4) auch vorwärts eher klein setzt. Der zweite Schritt ist oft sehr groß und der dritte schließt weich und langsam.
Stehen Sie sehr eng beim Partner.
Stehen Sie aufrecht.
Je weiter man sich vom Partner entfernt, und je weiter man sich zusätzlich nach hinten neigt, desto größer werden die Schleuder- / Zentrifugalkräfte. D.h. Ihr Gehirn wird bei den Drehungen mit großer Kraft durch den Raum geschleudert. - So wird jedem Menschen schlecht.
Tanzen Sie Wiener Walzer alleine.
Erst wenn Sie in der Lage sind, alle Figuren alleine zu tanzen, dann besitzen Sie die Balance für jede Drehung in sich selbst.
Jedes Festhalten, Ziehen und Zerren am Partner belegt, dass Sie durch die Kreiselkräfte von ihm wegbeschleunigt werden. Wenn Sie Kraft aufwenden müssen, ist die Tanzhaltung falsch.
Sobald Sie jeweils einzeln alle Figuren drehen können, dann kann man ein gemeinsames Drehzentrum mit dem Partner herstellen. Durch die sehr enge Tanzhaltung liegt dies nahe an der eigenen Körperachse. Dadurch entstehen auch keine besonderen Fliehkräfte und kaum oder kein Schwindel.
Beim Wiener Walzer darf man den Partner nicht spüren.
Fortgeschrittene Tanzpaare können den Wiener Walzer ohne Führungshände tanzen. D.h. der Herr lässt seine linke Hand und die Dame ihre rechte Hand locker an der Seite herunter hängen.
Bei der Rechtsdrehung hilft auch das Fixieren eines Punktes im Raum, das Schwindelgefühl zu reduzieren.
Diejenige Person, welche vorwärts tanzt führt.
D.h. auch die Dame führt den Herrn, wenn sie ihre Vorwärtsschritte tanzt.
Deshalb wechselt bei Drehungen die Führung ständig ab.
Der Hintergrund liegt darin, dass der Herr nicht nach hinten schauen kann. Wenn die Dame nun vor sich - also im Rücken des Herrn - ein Hindernis sieht, muss sie ihn weich abbremsen.
Vorwärtsschritte auf 1 werden mit der Ferse aufgesetzt.
Seitwärtsschritte auf 2 werden meist mit dem Ballen gesetzt. Wenn man sich im Außenkreis befindet, werden sie hoch auf dem Ballen gesetzt.
Das Schließen der Füße auf 3 sollte möglichst genau erfolgen. D.h. es sollte wirklich geschlossen werden.
Fortgeschrittene Technik bei Drehungen: Für alle Standardtänze gilt das Folgende. Ganz besonders wichtig ist es jedoch für den Wiener Walzer mit seinen schnellen und starken Drehungen.
Der Herr dreht bereits vor dem Schritt (also vor eins – genau auf und
) seinen Oberkörper nach rechts an. So merkt die Dame, dass er nach rechts will und kann ihren linken Fuß für den folgenden Schritt vorbereiten / geistig bereits ausrichten. Sie muss ihn (von ihr aus gesehen) weit nach links hinten setzen.
Der Grund dafür liegt darin, dass die Dame dem Herrn mit ihren Füßen in der Standardhaltung im Weg steht.
Durch das Andrehen des Oberkörpers verschafft der Herr sich Platz zum Setzten seines rechten Fußes nach vorne.
Bei der Linksdrehung ist es genau umgekehrt. Da der Herr leicht nach links versetzt steht, hat er links neben der Dame freien Raum. - Der Weg ist für ihn frei, um seinen Fuß gerade nach vorne zu setzen. Er setzt also zuerst seinen Fuß nach vorne und dreht dann (auf und
) seinen Oberkörper nach links.
Verwechselt man als Herr diese beiden wichtigen Hinweise zur Drehtechnik, so wird man die Dame immer in seinen eigenen Weg schieben und ihr auf die Füße treten.
Mit anderen Worten: Wer seiner Dame auf die Füße tritt, sollte seine Drehtechnik überprüfen.
De facto ist man bei der Linksdrehung also ziemlich spät dran mit der eigentlichen Drehung. Um sie dennoch in der Zeit hinzubekommen, verwendet man einen Trick: Die Körperform / Neigung (shape) entsteht dadurch, dass man den ersten Schritt nach vorne leicht auf der linken Außenkante der Ferse aufsetzt, und danach auch deutlich mit der linken Innenkante des rechten Fußes weit vorne (um den Partner herum) aufzusetzen.
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