Rahmen - Frame

Connection - Verbindung

Nur mittels Verbindung kann der Herr die Dame effizient synchron führen.

Gesprochene oder optische Zeichen als Hinweise über die im Folgenden zu tanzende Figur gelten im Tanzen - außerhalb der reinen Übungen - als unpassend.

Wie beim Telefon ist die Verständigung der Tanzpartner umso einfacher, je besser die Verbindung steht. Eine Verbindung beim Tanzen ist jeder körperliche Kontakt der beiden Partner. Ferner gilt:

In der Regel wird die Grund-Verbindung durch leichten Gewichtsdruck des eigenen Körpers hin zum Partner hergestellt. Der Partner reagiert mit Gegenkörperdruck. Dadurch wird über die Verbindungsstelle die Bewegung jedes Einzelnen dem Anderen vermittelt. Die zweite Möglichkeit der Grund-Verbindung ist durch leichten Gewichtszug herzustellen.

Rahmen - Frame - Spezielle Verbindung

Rahmen bezeichnet die oberen Körperteile: Rumpf und Arme der Tänzer.
Einen stabilen Rahmen kann man sich wie eine Stahl-Verstrebung zwischen Körper und Armen vorstellen, die alles fest positioniert.
Die genaue Position der Verstrebung unterscheidet sich etwas von Tanz zu Tanz.

Der Vergleich mit einem Holzrahmen (Herr) und dem Fensterglas (Dame) kann zum Verständnis helfen.
Beide Tanzpartner sind in sich stabil. Der Herr lässt der Dame jedoch etwas (1-2 cm) Spiel, wie auch zerbrechliches Glas nie in einem Rahmen eingezwängt wird.

Der (offene) Rahmen wird von beiden Tanzpartnern auch in der offenen Haltung / Tanzposition beibehalten.

In der geschlossenen Haltung wird der (geschlossene) Rahmen als die stabile Struktur beider Körper zusammen definiert. Der Rahmen wird durch den Körperkontakt der Arme hergestellt.

Druck - Zug - Neutral / Übergang

compression - tension - neutral

In der offenen Tanzhaltung Latein finden sich drei Zustände, in denen die Arme die Verbindung herstellen und halten: Druck - compression, Zug - tension, Neutral / Übergang - neutral.

  1. Zug, Spannung - tension, leverage.
    Beide Partner ziehen mit gleicher Kraft voneinander weg.
    Die Kraft kommt hierbei aus dem Rahmen / dem gesamten Körper durch Verlagerung des Schwerpunktes des Körpers und dem daraus entstehenden Impuls.
    Niemals darf man mit den Armen alleine ziehen.
    Allerdings muss man sich dabei auch nicht sichtbar zurücklehnen. Es reichen minimale Gewichts-Verlagerungen aus.
  2. Druck - compression.
    Beide Partner drücken mit gleicher - geringer - Kraft aufeinander zu.
    Die Kraft kommt hierbei aus dem Rahmen / dem gesamten Körper durch Verlagerung des Schwerpunktes des Körpers und dem daraus entstehenden Impuls.
    Niemals darf man mit den Armen alleine drücken.
    Allerdings muss man sich dabei auch nicht sichtbar vorlehnen. Es reichen minimale Verlagerungen aus.
  3. Neutral / Übergang - neutral.
    In dieser Übergangsposition zwischen Druck und Zug übermitteln die Hände keine Kraft auf den Partner.
    Wichtig ist, dass dieser (Übergangs-) Zustand nur kurz anhält.

Grundspannung - Aktion + Reaktion

Der Rahmen wird immer aufrechterhalten. Er erlaubt erst die Führung.

Standard

Das Aufrechterhalten des Rahmens erfordert innere Muskelanspannung und vereinzelt Körperkontakt. In Standardtänzen ist bereits ein leichter Druck beider Partner zum Halten der Standardposition erforderlich.

Bei Standardtänzen findet sich überwiegend die Druck-Führung. Reduziert der Herr seinen Druck, indem er eine Körperseite wegdreht, dann stürmt die Dame auf dieser Seite kraftvoll vor, um wieder den Gewichtsdruck aufzubauen - oder besser, um ihn kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Dies ist z.B. das Grundprinzip der Drehungen im Walzer.

Latein

Während man in Standardtänzen Druck überwiegend als eine Grundspannung sehr lange aufrecht hält, wird in Lateintänzen Druck und Zug eher als Impuls für eine neue Figur benutzt.

Jedoch wird in beiden Tanzrichtungen immer der Impuls erwidert. D.h. auf Druck des Herrn antwortet die Dame mit Gegendruck, auf Zug mit Gegenzug.

Die Grundspannung in allen Tänzen darf nicht mit den etwas stärkeren Impulsen für neue Figuren verwechselt werden.

Arme als Endpunkte der Bewegung

Die Arme und Hände sind nur die Endpunkte der Bewegung, die aus dem Körper kommt.
Die Finger übermitteln nur den Körperimpuls an den Tanzpartner.

Für die offene Tanzhaltung ist zu beachten, dass alle Bewegungen der Hände und Arme immer aus dem Körperinnern kommen.
D.h. der Körperschwerpunkt des gesamten Körpers wird verlagert, erzeugt dadurch einen Impuls, der nur mittels der Arme auf den Partner übertragen wird.

Nur wenn diese horizontale Bewegung im Körperzentrum entsteht, bleibt die gleichzeitige gemeinsame vertikale Bewegung möglich.
Z.B. ein Ziehen des Partners durch nur die Arme würde zwar auch die horizontale Bewegung bewirken (der Partner nähert sich). Aber der Partner würde dann nichts von der gleichzeitigen Auf- oder Abwärts-Bewegung des Körpers erfahren und sie folglich auch nicht mittanzen. Insbesondere die Abwärtsbewegung ist jedoch bei der Einleitung von Drehungen in vielen Standardtänzen wichtig.

Nochmals:
Statt nur der Armmuskeln wird der gesamte Rahmen verwendet: Arme, Schultern und Rumpf.
Der Herr führt, indem er seinen Körperschwerpunkt bewegt und diese Bewegung über seinen stabilen Rahmen mittels Arme auf die Dame überträgt.

Hinweise

Der Herr sollte nicht ständig daran denken, wie er die Dame führt, sondern eher, wie er sich bewegt. Wenn sein Rahmen stimmt, dann wird die Dame automatisch seine Richtungs-Bewegungen umsetzen.

Die Dame muss re-agieren. Sie darf nicht vorausdenken und eine Figur antizipieren. Raten funktioniert nicht immer.

Ferner muss die Dame jede Gewichtsverlagerung des Herrn mit der exakten Gegenaktion beantworten: Auf Zug erfolgt Zug von ihr, auf Druck von ihm drückt sie. Sie muss bei allem dagegen halten.

Während der Tonus ausreicht, um eine Dame in die gemeinsame Richtung zu führen, muss der Herr bei gegensätzlichen Bewegungen (z.B. Rück-Schritt beim Jive) der Dame zusätzlich einen deutlichen Impuls nach hinten erteilen.

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